Heilig-Kreuz-Lütter

Geschichte der Pfarrei

Kirche und Pfarrhaus

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Lütter finden wir am 29. März 815 im Vertrag von Retzbach/Main. Darin gestattet der Würzburger Bischof Wolfger dem Fuldaer Abt Ratgar u.a. auch in LUUTRA (Lütter) den Kirchenzehnten zu erheben. Die Christianisierung des oberen Fuldatales und des Lütttertales erfolgte um die Mitte des 8. Jahrhundert von Mainfranken her. Unsere Gegend gehörte kirchlich zum Bistum Würzburg, die Abtei Fulda war der weltliche Herr.

Lütter war seit dem 11./12. Jahrhundert Teil der Großpfarrei Dietershausen.

Um 1300 stand im Dorfe eine kleine Wehrkirche auf dem heutigen Platz der Kirche, für die am 16. März 1340 der Würzburger Bischof der Kirche zu des Heiligen Kreuzes zu LUTERE (Lütter) einen Ablaß von 40 Tagen gewährte. 1455 wurde für Lütter eine selbständige Vikarie der Pfarrei Dietershausen gestiftet. In einem Vertrag von 1501 wurden einige Unklarheiten beseitigt. Zur Vikarie gehörten Lütter, Memlos, Halsbach, Melters, Rönshausen, Burkards und Ried als Filiale.

1666 wurde Lütter eine selbständige Pfarrei. Erster Pfarrer war von 1666 – 72 Heinrich Erlemannn. Mit ihm beginnen die Kirchenbücher.

In einer Kirchenbeschreibung von 1779 lesen wir eine genaue Beschreibung der gotischen Kirche, etwas über die Kirchenpatrone und besondere Festtage.

Die Kirche ist dem Heiligen Kreuz geweiht, daneben wird der hl. Sebastian als Kirchenpatron verehrt.

Nach dem Wiener Kongreß kam Lütter mit dem Amt Weyhers an das Königreich Bayern und blieb es bis 1666. Die Grenze zu Kurhessen lag zw. Lütter und Rönshausen, wo heute noch ein großer Grenzstein steht. Die bayerische Zeit war für das religiöse Leben der Pfarrei von großer Bedeutung, wurden doch in dieser Zeit fast alle Kreuze und Bildstöcke der Gemarkung errichtet.

Im Jahre 1828 hatte die Pfarrei Lütter 1138 Seelen in Lütter, Ried, Memlos, Halsbach, Ritzelshof, sowie in den kurhessischen Orten Rönshausen, Melters, Hattenrot und Burkards.

Ständige Reparaturen und der bedenkliche Bauzustand der zu kleinen Pfarrkirche führten dazu, einen Neubau zu planen. Dabei wurden die barocken Altäre in das Herz-Jesu-Krankenhaus abgegeben, wo sie heute noch stehen.

Die KAB errichtete 1976 eine Fatimagrotte in der Berghohle.

Beim Ausbau der Landesstraße L 3307 wurden das Schwesternhaus und die Pfarrscheuer abgerissen. Der Kindergarten, der bis dahin in kirchlicher Trägerschaft stand, wurde 2004 an die Gemeinde abgegeben.

Großer Priestermangel und der Pastorale Prozess des Bistums Fulda führten dazu, dass die Pfarrei Heilig Kreuz Lütter seit dem 1. August 2009 Teil des Pastoralverbundes St. Marien Eichenzell ist.